Der effiziente Betrieb eines Staubabscheiders ist nur mit regelmäßiger Wartung möglich. Dabei müssen drei wesentliche Faktoren gemeinsam betrachtet werden - nämlich die Lebensdauer der Filter, der Energieverbrauch und die Ausfallzeiten der Anlage. Warum es ein Mythos und falscher Irrglaube ist, dass es kostengünstiger ist immer nur einzelne Filter zu tauschen, ist leicht erklärt.
Der Arbeit des Staubabscheiders liegt eine exakte Berechnung des Luft-Medien-Verhältnisses (AMR) zugrunde – also dem idealen Verhältnis von gefiltertem Luftvolumen und verfügbarer Filtrationsfläche. Das Maß aller Dinge ist dabei die Größe der Partikel, die es zu filtern gilt. Als Faustregel kann man festlegen, je kleiner die Partikel, desto geringer die Filtrationsgeschwindigkeit.
Natürlich soll der Staubabscheider in immer gleichbleibender Qualität seine Aufgabe erfüllen und ein konstantes Luftvolumen bereitstellen – unabhängig ob die Filter gerade frisch getauscht wurden und neu sind, oder ob sie schon mit Staub beladen sind. Dazu wird der Luftstrom mit einem Luftstromregler entsprechend gesteuert, denn je voller die Filter werden desto höher wird der Widerstand und führt eventuell zu einem höheren Druckverlust im System. Würde ein sauberer Filter wiederum ohne Regelung zu viel Luft ansaugen, kann es speziell bei sehr kleinen Partikeln dazu kommen, dass diese tief in die äußeren Fasern des Filters eindringen und dort eingeschlossen werden. Dieses Phänomen der sogenannten Tiefenbelastung des Filters ist nicht rückgängig zu machen, und führt unweigerlich zu einer verkürzten Lebensdauer des Filters, der Widerstand steigt rascher an, der Filter muss wieder ersetzt werden.
Wird jetzt nur ein Filter oder nur ein Teil der Filter getauscht, ist der Widerstand über alle Filter nicht gleich. Die neuen Filter erhalten dann solange eine signifikant höhere Luftstromzufuhr, bis der Widerstand in allen Filtern wieder gleich ist. Wie bereits erwähnt, verursacht der höhere Luftstrom meist eine stärkere Tiefenbelastung und somit eine extrem verkürzte Lebensdauer. Außerdem läuft der Kollektor bei einem höheren Druckverlust.
All das führt zu einer verkürzten Lebensdauer aller Filter im System, zu mehr Druckluftverbrauch und somit höheren Energiekosten. Und natürlich führen oftmalige einzelne Filterwechsel auch noch zusätzlich zu mehr Ausfallzeiten der Anlage.
Auf längere Sicht ist es teurer, wenn man aus eventuellen kurzfristig gedachten Kostengründen nicht immer alle Filter wechselt. Zeigt eine Anlage einen hohen delta-p Wert, sollten alle Filterpatronen komplett getauscht werden. Der Gedanke „Meine Anlage hat 24 Patronen. So viel Geld habe ich jetzt nicht. Ich tausche mal 5 Stück, dann kommt mein delta-P etwas runter“ ist völlig falsch. Der delta-p Wert wird schließlich in der gesamten Anlage als Durchschnitt gemessen und der Luftstrom daran ausgerichtet. Mit unterschiedlich belasteten Filtern, passt der Luftstrom für keinen der Filter mehr, die Anlage arbeitet nicht mehr so effizient, wie sie könnte, der delta-p Wert ist schneller wieder erreicht und die Anlage steht öfter still.
Der Komplettfilterwechsel bei Staubabscheidern schont das Budget und verringert die Ausfallzeiten und Energieverbrauch.